Schusterhaus in Kochel. Foto: Klaus Haag
Immer ein Gewinn … auch für den Denkmalschutz

Das kulturelle Erbe ist Teil der gesellschaftlichen Identität. Denkmäler zu schützen, trägt dazu bei, Kultur zu bewahren. Seit 1991 sind bundesweit rund 578 Millionen Euro Zweckerträge aus der Lotterie GlücksSpirale an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) geflossen. Mit diesen Mitteln konnten in dieser Zeit allein in Bayern Restaurationen und Instandsetzungen von 593 Objekten durchgeführt werden. Im Jahr 2023 waren es rund 2,7 Millionen Euro, die zum Erhalt von 65 Denkmalen im Freistaat beigetragen haben.


Aktuelle Förderprojekte

Burg Rothenfels (Unterfranken)

Hoch über dem Main zwischen Würzburg und Aschaffenburg ruht auf einem gewaltigen Felsen die Burg Rothenfels. Die in der Stauferzeit um 1150 von Markward von Grumbach erbaute Festung, trutzte in der Folgezeit Belagerungen und Kriegen und wechselte mehrfach ihre Besitzer. 1919 erwarb der Bund Quickborn, als Teil der katholischen Jugendbewegung, die Burg. Die Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels erhält die Burg seitdem und betreibt vor Ort eine Jugendherberge und eine VHS-Akademie.

Seit Sommer 2022 ist der Ostpalas als größtes Gebäude der Burganlage eine Baustelle. Die Türme des Gebäudes mussten dringend saniert und ihre Dächer und Wände vor weiterem Verfall geschützt werden. Die Vereinigung wird dabei von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit 108.000 Euro aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale sowie Spenden unterstützt.

Foto: Burg Rothenfels © SLSV
Foto: Burg Rothenfels © SLSV

Das Vöhlinschloss im Unterallgäu (Schwaben)

Die äußere Form des über lange Zeit als Pfarrhaus genutzten Gebäudes zeugt von seiner Entstehungszeit um 1490. Im Barock wurde es um einen Ritterfestsaal erweitert, im 18. Jahrhundert folgten Innenausbauten. Seither gab es nur Reparaturen und Modernisierungen, so dass sehr viel Ursprüngliches vorhanden ist. Mit den jüngsten Restaurierungen sollte so viel wie möglich an historischer Substanz erhalten bzw. getreu wiederhergestellt werden.

Für die Instandsetzung des Dachs stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 50.000 Euro aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale zur Verfügung. Künftig wird das Schloss nicht nur privat bewohnt, sondern steht auch den örtlichen Vereinen für Veranstaltungen offen.

Foto: Vöhlinschloss © SLSV
Foto: Vöhlinschloss © SLSV

Hof Kurzrock, Weilheim (Oberbayern)

Der Hof Kurzrock ist ein Wohnstallhaus aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts und befindet sich in der Oberen Stadt in Weilheim. Er wurde spartanisch bewohnt und stand lange leer, weshalb seine Originalität bewahrt wurde. Historischen Fenster und Türen sind noch vollständig erhalten, ebenso war die Fassadenbemalung teils noch erkennbar.

Dies alles zu restaurieren und den Hof zeitgemäß bewohnbar zu machen, hat sich die Familie Kurzrock zur Aufgabe gemacht und wurde hierfür von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit 30.000 Euro durch die Mittel aus der GlücksSpirale unterstützt.

Foto: Hof Kurzrock in Weilheim © SLSV
Foto: Hof Kurzrock in Weilheim © SLSV

Ältere Förderprojekte

Fachwerkhaus in Miltenberg

Unterhalb der Mildenburg in Unterfranken liegt am höchsten Punkt des sogenannten „Schnatterlochs“ ein Fachwerk des Altstadt-Ensembles. Sein Ursprung reicht bis auf das Jahr 1360 zurück.

Der Charme des Bürgerhauses ist geprägt von den verschiedenen Bauphasen, der vergangenen Jahrhunderte. Zur Instandsetzung konnte die DSD mit 25.000 Euro aus Zweckerträgen der GlücksSpirale und Spenden beitragen.

Foto: Deutsche Stiftung Denkmalschutz/Wagner

Haus zum Cavazzen in Lindau

Historiker bezeichneten das heutige Heimatmuseum am Lindauer Marktplatz als das „schönstes Bürgerhaus vom Bodensee“.

Auch künftige Generationen werden sich an den historischen Fenstern mit Fensterbänken und -läden erfreuen können. Deren Sanierung konnte die DSD Dank der Zweckerträge der GlücksSpirale und Spenden mit 100.000 Euro ermöglichen.

Haus zum Cavazzen in Lindau.
Foto: Heimatmuseum Stadt Lindau

Erlmühle in Dentlein am Forst

In ganz Deutschland gibt es nur noch eine derartige Mühle wie die Erlmühle in Mittelfranken. Datiert ist das Ensemble auf das Jahr 1475 und seine Besonderheit: neben einer Getreidemühle trieb das Wassermühlrad auch eine Eingattersäge an.

40.000 Euro stellte die DSD aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale und Spenden bereit für die Instandsetzung der Wasserräder sowie der Reaktivierung der historischen Mühl- und Sägetechnik.

Erlmühle in Dentlein am Forst
Foto: SLSV

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