Steinkauz. Foto: Rößner Rosl/LBV Bildarchiv
Immer ein Gewinn … auch für die Natur

Diverse Umweltprojekte im Freistaat profitieren von den Zweckerträgen der GlücksSpirale. Rund 2,8 Millionen Euro sind es jährlich, womit der Bayerische Naturschutzfonds Förderungen finanziert. Seit Beginn der Unterstützung im Jahr 1999 konnten bis 2023 insgesamt 1.068 Projekte in allen Regionen Bayerns realisiert werden. Allein 2023 wurden 12 Großprojekte und 38 kleinere Projekte mit den nötigen Mitteln unterstützt. Dazu gehören groß angelegte Projekte wie der Niedermoorverbund im Dachauer-Erdinger-Freisinger Moos. Aber auch im Rahmen der „GlücksSpirale“-Kleinmaßnahmen lässt sich mit geringeren Summen viel bewirken. Beispielsweise wenn es um die Erschließung neuer Vertriebswege von Streuobst in Franken geht oder um Studien für den Lebensraumerhalt von Wiesenbrütern.


Aktuelle Förderprojekte

Dachauer-Freisinger-Erdinger Moos: Niedermoorverbund (Oberbayern) 

Viele Niedermoorlandschaften der Münchner Schotterebene sind heute nur noch dem Namen nach bekannt. Oft sind nur kleine Restbestände der einst ausgedehnten Moore geblieben. Doch trotz Entwässerung, Torfabbau und Verbuschung findet sich mancherorts ein vielfältiger Lebensraumkomplex für seltene, moortypische Arten.

Ziel des Projektes „Niedermoorverbund“ ist, den Fortbestand dieser Arten im Moos zu sichern und ihre Lebensräume wieder zu erweitern. Möglich sind die hierfür erforderlichen Maßnahmen aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale, die der Bayerische Naturschutzfonds dem Bund Naturschutz in Höhe von 768.202 Euro hierfür bewilligte.

Foto: Niedermoorverbund – Dachauer Moos im Winter © SLSV
Foto: Niedermoorverbund – Dachauer Moos im Winter © SLSV

Machbarkeitsstudie Großprojekt Wiesenbrüter, Altmühltal (Mittelfranken)

Die Wiesenbrüter gehören zu den am stärksten bedrohten Tieren in Bayern und haben seit mehr als 35 Jahren im Naturschutz höchste Priorität. Zwar sind die Bestände weiter rückläufig, doch es gibt Gebiete wie im Altmühltal, die Erfolge verzeichnen.

Im Rahmen der Machbarkeitsstudie vom Landesbund für Vogelschutz in Bayern e. V., die mit Mitteln der GlücksSpirale über 15.708 Euro finanziert wurde, konnten erfolgreiche Best-Practice-Beispiele wie Wiedervernässung von Flächen sowie Schutzmaßnahmen vor Fressfeinden wie Fuchs und Greifvögel erfasst werden. Sie dienen als Basis für den Erfahrungsaustausch mit anderen Brutgebieten.

Foto: Brachvogel © LBV_Matthias Schwark
Foto: Brachvogel © LBV_Matthias Schwark

„Initiative Apfel-Grips“ Bayreuth (Oberfranken)

Der Landschaftspflegeverband Weidenberg und Umgebung unterstützt mit seiner „Initiative Apfel-Grips“ Streuobstwiesenbesitzer durch Ankauf der Äpfel, Herstellung verschiedener Produkte und deren Verkauf. Die Streuobstwiesen sollen für ihre Eigentümer interessant und wertvoll bleiben, so dass sie unter dem Motto „Erhaltung durch Nutzung“ die notwendige Pflege der Wiesen und Bäume durchführen und so dazu beitragen, die Lebensräume seltener Tierarten zu erhalten.

Durch die Finanzierung des Förderprojekts in Höhe von 14.800 Euro gelang es, eine neue Kelterei und Sektmanufaktur sowie weitere Partner zu gewinnen.

Foto: Initiative Apfelgrips in Bayreuth © SLSV
Foto: Initiative Apfelgrips in Bayreuth © SLSV

Ältere Förderprojekte

Fischbacher Weidevielfalt

Die „Stiftung Lebensräume für Mensch und Natur“ konnte mit Hilfe der Mittel aus der GlücksSpirale in Oberfranken geeignete Flächen erwerben und langfristig pachten. Auf dem über 62 Hektar großen Gelände weiden erste halbwilde Rinder-, Schaf- und Ziegenherden.

Durch die Aussaat heimischer Wiesensamen und die Beseitigung von Büschen entstehen weitere attraktive Weiden auf Steilhängen und einer Hochfläche. Dadurch gibt es im Fischbachtal neue Lebensräume für seltene Pflanzen, Insekten und Vögel.

Fischbacher Weiderinder. Foto: Annika Lange
Foto: Annika Lange

Steinkauz

In den Streuobstwiesen Unterfrankens lebt in Bayern die größte Population des gefährdeten Steinkauzes. Die Ortsgruppe Aschaffenburg-Miltenberg des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) führt regelmäßig eine Bestandserfassung und Kartierung der Nistplätze durch.

Zum Erhalt der ortstreuen kleinen Eulenart gilt es regelmäßig die bekannten Reviere zu bestätigen und neue potenzielle Höhlenbäume zu bestimmen. Durch die Zweckerträge der GlücksSpirale konnten hierfür erforderliches Material und die Auslagen der Ehrenamtlichen abgegolten werden.

Steinkauz Foto: LBV Bildarchiv/Rößner Rosl
Foto: LBV Bildarchiv/Rößner Rosl

Waldnaturschutz-Leitfäden

Der Rainer Wald bei Straubing ist mit über 245 Hektar das größte Schutzgebiet im Eigentum des LBV in Bayern. Verschiedene Maßnahmen der Biotoppflege wurden hier erfolgreich erprobt und praktiziert. Beispielsweise der Einsatz von Rückepferden, das Ritzen von Baumrinde zur Eindämmung des Borkenkäfers sowie das Errichten von Holzgatterzäune zum Verbissschutz.

Insgesamt sind Dank der Zweckerträge aus der GlücksSpirale konnten insgesamt sieben Leitfäden für Waldbesitzer entwickelt und umgesetzt werden, die unter www.lbv.de zum Download bereitstehen.

Rückepferd im Rainer Wald. Foto: T. König_LBV Archiv
Foto: T. König/LBV Archiv

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