Kulturgüter und Denkmäler bedeuten Heimat und sind Teil der gesellschaftlichen Identität. Denkmäler zu erhalten hilft, Kultur zu bewahren. Seit 1991 sind bundesweit über 590 Millionen Euro Zweckerträge aus der Lotterie GlücksSpirale an die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) geflossen. Mit diesen Mitteln konnten in dieser Zeit allein in Bayern über 640 Denkmäler mit mehr als 1.140 Projekten gefördert werden. Im Jahr 2024 waren es rund 2,7 Millionen Euro, die bei 73 Einzelprojekten wie Restaurationen und Instandsetzungen im Freistaat beigetragen haben.
Aktuelle Förderprojekte
Schloss Greifenberg (Oberbayern)
Die Entstehung von Schloss Greifenberg am Ammersee reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück und ist seither Stammsitz der Familie von Perfall. Die Brücke, die zum Hauptportal des Schlosses führt, stammt im Kern aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
In den Jahren um 1900 erfolgte eine Teilerneuerung aus dem damals neuartigen Baustoff Beton. So zählt diese Brücke zu einer der ersten Betonkonstruktionen in Bayern. Für ihre Instandsetzung stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 2024 Mittel aus der GlücksSpirale und Spenden zur Verfügung.

Alte Schule Immenstadt Bühl (Schwaben)
Die „Alte Schule“ in Bühl am Alpsee, einem Ortsteil von Immenstadt, wurde um 1865 errichtet und war bis 1972 in Betrieb. Seither stand sie leer und war in entsprechend schlechtem Zustand. Ein privater Verein setzte sich für ihren Erhalt ein und konnte den Abriss verhindern.
Entscheidende Unterstützung bei der Grundsanierung erhält der Verein durch die Förderung der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit Mitteln aus der GlücksSpirale und Spenden.

Ehemaliges Weingut Iphofen (Unterfranken)
Das ehemaligen Weingut, erbaut 1724, liegt eingebettet in der Stadtmauer der Altstadt von Iphofen. Entsprechend bedeutend ist die städtebauliche Rolle des Wohnhauses.
Bei der Renovierung des historischen Mansardendachs, des Außenputzes sowie der Freitreppe konnte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz die neuen Privateigentümer von 2022 bis 2024 aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale sowie Spenden unterstützen.

Ältere Förderprojekte
Burg Rothenfels (Unterfranken)
Hoch über dem Main zwischen Würzburg und Aschaffenburg ruht auf einem gewaltigen Felsen die Burg Rothenfels. Die in der Stauferzeit um 1150 von Markward von Grumbach erbaute Festung, trutzte in der Folgezeit Belagerungen und Kriegen und wechselte mehrfach ihre Besitzer. 1919 erwarb der Bund Quickborn, als Teil der katholischen Jugendbewegung, die Burg. Die Vereinigung der Freunde von Burg Rothenfels erhält die Burg seitdem und betreibt vor Ort eine Jugendherberge und eine VHS-Akademie.
Seit Sommer 2022 ist der Ostpalas als größtes Gebäude der Burganlage eine Baustelle. Die Türme des Gebäudes mussten dringend saniert und ihre Dächer und Wände vor weiterem Verfall geschützt werden. Die Vereinigung wird dabei von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit 108.000 Euro aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale sowie Spenden unterstützt.

Das Vöhlinschloss im Unterallgäu (Schwaben)
Die äußere Form des über lange Zeit als Pfarrhaus genutzten Gebäudes zeugt von seiner Entstehungszeit um 1490. Im Barock wurde es um einen Ritterfestsaal erweitert, im 18. Jahrhundert folgten Innenausbauten. Seither gab es nur Reparaturen und Modernisierungen, so dass sehr viel Ursprüngliches vorhanden ist. Mit den jüngsten Restaurierungen sollte so viel wie möglich an historischer Substanz erhalten bzw. getreu wiederhergestellt werden.
Für die Instandsetzung des Dachs stellte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz 50.000 Euro aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale zur Verfügung. Künftig wird das Schloss nicht nur privat bewohnt, sondern steht auch den örtlichen Vereinen für Veranstaltungen offen.

Hof Kurzrock, Weilheim (Oberbayern)
Der Hof Kurzrock ist ein Wohnstallhaus aus den Anfängen des 19. Jahrhunderts und befindet sich in der Oberen Stadt in Weilheim. Er wurde spartanisch bewohnt und stand lange leer, weshalb seine Originalität bewahrt wurde. Historischen Fenster und Türen sind noch vollständig erhalten, ebenso war die Fassadenbemalung teils noch erkennbar.
Dies alles zu restaurieren und den Hof zeitgemäß bewohnbar zu machen, hat sich die Familie Kurzrock zur Aufgabe gemacht und wurde hierfür von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz mit 30.000 Euro durch die Mittel aus der GlücksSpirale unterstützt.

Fachwerkhaus in Miltenberg
Unterhalb der Mildenburg in Unterfranken liegt am höchsten Punkt des sogenannten „Schnatterlochs“ ein Fachwerk des Altstadt-Ensembles. Sein Ursprung reicht bis auf das Jahr 1360 zurück.
Der Charme des Bürgerhauses ist geprägt von den verschiedenen Bauphasen, der vergangenen Jahrhunderte. Zur Instandsetzung konnte die DSD mit 25.000 Euro aus Zweckerträgen der GlücksSpirale und Spenden beitragen.

Haus zum Cavazzen in Lindau
Historiker bezeichneten das heutige Heimatmuseum am Lindauer Marktplatz als das „schönstes Bürgerhaus vom Bodensee“.
Auch künftige Generationen werden sich an den historischen Fenstern mit Fensterbänken und -läden erfreuen können. Deren Sanierung konnte die DSD Dank der Zweckerträge der GlücksSpirale und Spenden mit 100.000 Euro ermöglichen.

Erlmühle in Dentlein am Forst
In ganz Deutschland gibt es nur noch eine derartige Mühle wie die Erlmühle in Mittelfranken. Datiert ist das Ensemble auf das Jahr 1475 und seine Besonderheit: neben einer Getreidemühle trieb das Wassermühlrad auch eine Eingattersäge an.
40.000 Euro stellte die DSD aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale und Spenden bereit für die Instandsetzung der Wasserräder sowie der Reaktivierung der historischen Mühl- und Sägetechnik.
