Ein Gewinn für alle – vor allem für die Natur
Über 1.000 Umweltschutzprojekte in Bayern seit 1999 dank der Zweckerträge der GlücksSpirale:
„Einer gewinnt immer, auch die Natur“, weiß Claus Niederalt, Präsident der Staatlichen Lotterie- und Spielbankverwaltung (SLSV). „Rund 2,8 Millionen Euro fließen jährlich aus den Zweckerträgen der GlücksSpirale an den Bayerischen Naturschutzfonds (BNF), der mit diesen Mitteln diverse Naturschutzprojekte aus der anwendungsorientierten Naturschutzforschung, der praxisbezogenen Fachplanung sowie den Aufbau umweltgerechter Nutzungen ermöglicht. Dank der Zweckerträge der GlücksSpirale konnte der BNF seit 1999 mit über 60 Millionen Euro über 1.000 Umweltschutzprojekte bis Juni 2023 bayernweit umsetzen.“ Anlässlich des Welttages des Naturschutzes (28.7.) zeigen wir anhand einiger Beispiele, was durch diese Mittel erreicht wurde.
„Die ‚Kleinmaßnahmen GlücksSpirale‘ sind mittlerweile ein unverzichtbares Instrument der Naturschutzarbeit in Bayern“, bestätigt Ulrike Lorenz, Vorständin des Bayerischen Naturschutzfonds. Allein 2022 erhielten 37 kleinere Projekte die nötige finanzielle Unterstützung. So ist der Erhalt der Streuobstwiesen in Franken als Lebensraum des Steinkauzes wichtig. Aber auch die Erfahrungssammlung aus dem Rainer Wald in Niederbayern, zusammengefasst in einer Reihe von Leitfäden für Waldbesitzer, gibt hilfreiche Anleitungen für wald- bzw. naturschützende, nachhaltige Maßnahmen.
Darüber hinaus können aus den Zweckerträgen jedes Jahr auch einige finanziell größere und mehrjährige Naturschutzprojekte realisiert werden. Neun Großprojekte waren es im vergangenen Jahr, wie beispielsweise das Projekt „Fischbacher Weidevielfalt“ in Oberfranken zur Förderung der Biodiversität eines ganzen Landstrichs.
Förderfähig sind alle Projekte und Maßnahmenträger, die die Anforderungen der Förderrichtlinien des Bayerischen Naturschutzfonds erfüllen. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage www.naturschutzfonds.bayern.de. Einen umfassenden Überblick über diese Projekte gibt es unter:
Beispiele Förderprojekte 2022 und 2021
In Folge sind Kurzporträts von Projekten aus Ober- und Mittelfranken, Schwaben, Ober- und Niederbayern dargestellt aus den Jahren 2021 und 2022. Die Förderprojekte aus dem Jahr 2022 sind auch filmisch dokumentiert und hier abrufbar:
Das Bildmaterial unter Nennung des jeweiligen Copyrights ist über diesen Link erhältlich:
Förderprojekte 2022
Fischbacher Weidevielfalt (Oberfranken)
Die Stiftung Lebensräume für Mensch und Natur konnte mit Hilfe der Mittel aus der GlücksSpirale in Oberfranken geeignete Flächen erwerben und langfristig pachten. Auf dem über 62 Hektar großen Gelände weiden erste halbwilde Rinder-, Schaf- und Ziegenherden. Durch die Aussaat heimischer Wiesensamen und die Beseitigung von Büschen entstehen weitere attraktive Weiden auf Steilhängen und einer Hochfläche. Dadurch gibt es im Fischbachtal neue Lebensräume für seltene Pflanzen, Insekten und Vögel.

Steinkauz (Unterfranken)
In den Streuobstwiesen Unterfrankens lebt in Bayern die größte Population des gefährdeten Steinkauzes. Die Ortsgruppe Aschaffenburg-Miltenberg des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) führt regelmäßig eine Bestandserfassung und Kartierung der Nistplätze durch. Zum Erhalt der ortstreuen kleinen Eulenart gilt es regelmäßig die bekannten Reviere zu bestätigen und neue potenzielle Höhlenbäume zu bestimmen. Durch die Zweckerträge der GlücksSpirale konnten hierfür erforderliches Material und die Auslagen der Ehrenamtlichen abgegolten werden.

Waldnaturschutz-Leitfäden (Niederbayern)
Der Rainer Wald bei Straubing ist mit über 245 Hektar das größte Schutzgebiet im Eigentum des LBV in Bayern. Verschiedene Maßnahmen der Biotoppflege wurden hier erfolgreich erprobt und praktiziert. Beispielsweise der Einsatz von Rückepferden, das Ritzen von Baumrinde zur Eindämmung des Borkenkäfers sowie das Errichten von Holzgatterzäune zum Verbissschutz. Insgesamt sind dank der Zweckerträge aus der GlücksSpirale insgesamt sieben Leitfäden für Waldbesitzer entwickelt und umgesetzt worden, die unter www.lbv.de zum Download bereitstehen.

Förderprojekte 2021
Wildbienenschutz „München floriert“
Seit August 2018 ist die Deutsche Wildtier Stiftung auch in München in Sachen Wildbienenschutz aktiv. Unter dem Motto „München floriert!“ hat sie die Bedingungen für Wildbienen durch neue Blühwiesen und -gehölze sowie diverse Nistmöglichkeiten verbessert. Mit Erfolg: Nach kurzer Zeit wurden von insgesamt 210 bekannten Wildbienenarten auf den Münchner Projektflächen insgesamt 60 nachgewiesen, sieben von ihnen gelten als bestandsgefährdet.

Libellen im Freisinger Moos (Oberbayern)
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege in Freising konzentriert sich bei diesem Projekt darauf, den Lebensraum heimischer Libellen zu erhalten. Im an Tier- und Pflanzenarten reichen Freisinger Moor, einem Teil der größten Niedermoore Bayerns, erfassen die Landschaftspfleger den Bestand der Libellen und erarbeiten auch Maßnahmen zu deren Schutz. Die optimierte Pflege der angrenzenden Gräben ist beispielsweise für den Entwicklungszyklus der Larven bis hin zu Libellen, den faszinierenden „fliegenden Edelsteinen“ unserer Heimat, essentiell. Die Mittel aus der GlücksSpirale sind für die Datenerfassung und Maßnahmenentwicklung eingesetzt worden sowie für die nötige Öffentlichkeitsarbeit.

Schutz von Alpensalamandern (Schwaben)
Der Alpensalamander zählt zu den geschützten Arten und kommt in Deutschland fast ausschließlich im Alpenraum vor. Er lebt in feuchten Bergwäldern, aber auch oberhalb der Baumgrenze auf Almen und Alpweiden. Er vermehrt sich nur sehr langsam, zwischen zwei bis vier Jahre kann die Tragezeit des Nachwuchses andauern. Umso gravierender sind die Auswirkungen für seinen Fortbestand, wenn Straßen seinen Lebensraum zerschneiden oder einzelne Lurche überfahren werden. Entlang von 15 Wegen im bayerischen Alpenraum konnte der Landesbund für Vogelschutz e.V. Schwaben dank der Unterstützung durch die Zweckerträge der GlücksSpirale eine Bestandserfassung durchführen, auf deren Erkenntnisse nun konkrete Maßnahmen zum Schutz des Alpensalamanders und seines Lebensraums abgeleitet werden.

Im Falle einer Veröffentlichung freuen wir uns über die Zusendung eines Belegexemplars. Vielen Dank!