Steinkauz. Foto: Rößner Rosl/LBV Bildarchiv
Immer ein Gewinn … auch für die Natur

Nur was wir kennen und lieben, schützen wir. Mit Geldern aus der GlücksSpirale unterstützt der Naturschutzfonds Bayern gezielt Vereine für Naturschutzprojekte in Bayern. Schon vermeintlich kleine Aktionen bewirken viel, um Lebensraum und Natur intakt zu halten. Jahr für Jahr fließen rund 2,8 Millionen Euro in Projekte des Bayerischen Naturschutzfonds, für aktiven Umweltschutz. Seit Beginn der Unterstützung im Jahr 1999 wurden bis 2022 insgesamt 1.034 Projekte in allen Regionen Bayerns realisiert.

Allein 2022 erhielten neun Großprojekte und 37 kleinere Projekte die nötige finanzielle Unterstützung. Dazu gehören groß angelegte Projekte wie die Fischbacher Weidevielfalt zur Förderung der Biodiversität eines ganzen Landstrichs. Aber auch vermeintlich kleine Projekte können viel bewegen. So ist der Erhalt der Streuobstwiesen in Franken als Lebensraum des Steinkauzes wichtig. In einem anderen Projekt gibt die Erstellung einer Reihe von Leitfäden Waldbesitzern hilfreiche Anleitungen für wald- bzw. naturschützende, nachhaltige Maßnahmen.


Förderprojekte 2022

Fischbacher Weidevielfalt

Die „Stiftung Lebensräume für Mensch und Natur“ konnte mit Hilfe der Mittel aus der GlücksSpirale in Oberfranken geeignete Flächen erwerben und langfristig pachten. Auf dem über 62 Hektar großen Gelände weiden erste halbwilde Rinder-, Schaf- und Ziegenherden.

Durch die Aussaat heimischer Wiesensamen und die Beseitigung von Büschen entstehen weitere attraktive Weiden auf Steilhängen und einer Hochfläche. Dadurch gibt es im Fischbachtal neue Lebensräume für seltene Pflanzen, Insekten und Vögel.

Fischbacher Weiderinder. Foto: Annika Lange

Steinkauz

In den Streuobstwiesen Unterfrankens lebt in Bayern die größte Population des gefährdeten Steinkauzes. Die Ortsgruppe Aschaffenburg-Miltenberg des Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V. (LBV) führt regelmäßig eine Bestandserfassung und Kartierung der Nistplätze durch.

Zum Erhalt der ortstreuen kleinen Eulenart gilt es regelmäßig die bekannten Reviere zu bestätigen und neue potenzielle Höhlenbäume zu bestimmen. Durch die Zweckerträge der GlücksSpirale konnten hierfür erforderliches Material und die Auslagen der Ehrenamtlichen abgegolten werden.

Steinkauz Foto: LBV Bildarchiv/Rößner Rosl

Waldnaturschutz-Leitfäden

Der Rainer Wald bei Straubing ist mit über 245 Hektar das größte Schutzgebiet im Eigentum des LBV in Bayern. Verschiedene Maßnahmen der Biotoppflege wurden hier erfolgreich erprobt und praktiziert. Beispielsweise der Einsatz von Rückepferden, das Ritzen von Baumrinde zur Eindämmung des Borkenkäfers sowie das Errichten von Holzgatterzäune zum Verbissschutz.

Insgesamt sind Dank der Zweckerträge aus der GlücksSpirale konnten insgesamt sieben Leitfäden für Waldbesitzer entwickelt und umgesetzt werden, die unter www.lbv.de zum Download bereitstehen.

Rückepferd im Rainer Wald. Foto: T. König_LBV Archiv

Förderprojekte 2021 und früher

Libellen im Freisinger Moos

Der Deutsche Verband für Landschaftspflege in Freising konzentriert sich bei diesem Projekt darauf, den Lebensraum heimischer Libellen zu erhalten. Im an Tier- und Pflanzenarten reichen Freisinger Moor, einem Teil der größten Niedermoore Bayerns, erfassen die Landschaftspfleger den Bestand der Libellen und erarbeiten auch Maßnahmen zu deren Schutz.

Die optimierte Pflege der angrenzenden Gräben ist beispielsweise für den Entwicklungszyklus der Larven bis hin zur Libelle, den faszinierenden „fliegenden Edelsteine“ unserer Heimat essentiell. Die Mittel aus der GlücksSpirale sind für die Datenerfassung und Maßnahmenentwicklung eingesetzt worden sowie für die nötige Öffentlichkeitsarbeit.

Libellenaufnahme im Freisinger Moos. Foto: LBV/J.Schranner

Schutz von Alpensalamandern

Der Alpensalamander zählt zu den geschützten Arten und kommt in Deutschland fast ausschließlich im Alpenraum vor. Er lebt in feuchten Bergwäldern, aber auch oberhalb der Baumgrenze auf Almen und Alpweiden. Er vermehrt sich nur sehr langsam, zwischen zwei bis vier Jahre kann die Tragezeit des Nachwuchses andauern. Umso gravierender sind die Auswirkungen für seinen Fortbestand, wenn Straßen seinen Lebensraum zerschneiden oder einzelne Lurche überfahren werden.

Entlang von 15 Wegen im bayerischen Alpenraum konnte der Landesbund für Vogelschutz e.V. Schwaben Dank der Unterstützung durch die Zweckerträge der GlücksSpirale eine Bestandserfassung durchführen, auf deren Erkenntnisse nun konkrete Maßnahmen zum Schutz des Alpensalamanders und seines Lebensraums abgeleitet werden.

Alpensalamander. Foto: T. König/LBV Archiv

Wildbienenschutz „München floriert“

Seit August 2018 ist die Deutsche Wildtier Stiftung auch in München in Sachen Wildbienenschutz aktiv. Unter dem Motto „München floriert!“ hat sie die Bedingungen für Wildbienen durch neue Blühwiesen und -gehölze sowie diverse Nistmöglichkeiten verbessert.

Mit Erfolg: Nach kurzer Zeit wurden von insgesamt 210 bekannten Wildbienenarten auf den Münchner Projektflächen insgesamt 60 nachgewiesen, sieben von ihnen gelten als bestandsgefährdet.

Es floriert an der Nederlinger Straße in München. Foto: Kristin Böhm/Deutsche Wildtier Stiftung